Foto: Tesch
Die Corona-Krise macht Schwachstellen noch deutlicher sichtbar – auch im Tourismus im Mittelburgenland. Hier konzentrieren sich das Urlauber-Interesse und mit 80 Prozent die Nächtigungszahlen auf die Therme und die Hotels in Lutzmannsburg. Einzelne Protagonisten des Blaufränkischlandes wollen jetzt für ihr Gebiet einen Neustart anstoßen. Hans Tesch war beim Treffen dabei.
Die Deutschkreutzer Markus Kirnbauer und Hannes Berger wollen nicht länger tatenlos zusehen. Sie haben mit Mitstreitern die WhatsApp-Gruppe ARGE Blaufränkischland gegründet. Mit ihren Ideen und vollem Einsatz wollen sie erreichen, dass sich in der Region von Kobersdorf bis Deutschkreutz auch von Montag bis Donnerstag Touristen und Seminar-Gäste einfinden. „Es sollen gezielt die Auslastung und die Wertschöpfung erhöht werden.“
Der gebürtige Neckenmarkter Markus Wieder sieht in der Zusammenkunft sogar einen „Hilfeschrei für die Region“.
„Blaufränkischland PUR“-Obmann Christian Gradwohl weist Andeutungen zurück, dass sein Verein nicht aktiv sei. Er sieht vor allem die Finanzierung als Problem: „Wir haben Ideen. Es scheitert nur oft am Geld.“
Radwege als Lösung?
Zum Treffen geladen war auch Landesrat Heinrich Dorner aus Lackenbach. Er versichert, ihm sei es „ein besonderes Anliegen, dass im Mittelburgenland etwas entsteht“. Seine Idee: Zum Beispiel durch Radwege ließen sich Mehrwegeffekte erzielen. „Und das kann auch gefördert werden“, argumentiert Dorner. Tourismusverbands-Geschäftsführer Hans Peter Filz greift das Thema auf: „Mit Radwegen lässt sich ein herzeigbares touristisches Premium-Produkt machen.“
Die Forderungen der ARGE Blaufränkischland nach konsequenten Aktivitäten bleiben im Raum stehen. Verständnisvoll gibt sich der Raidinger Bürgermeister Markus Landauer gegenüber den Protagonisten. Doch bremst er allzu hohe Erwartungen: „Ich habe schon viele solche Sitzungen erlebt – mit guten Ansätzen, die alle im Sand verlaufen sind.“ Landauer regt eine professionell organisierte Ideenfindung an.