Geht es nach den Plänen der Anrainer, dann soll auch eine alte Brettersäge entlang des Werkskanals zur Tourismusattraktion werden. / Fotos: Wendl
Bächlein mit Geschichte soll wieder fließen
Vor einigen Jahren haben sich einige Anrainer entlang des ehemaligen Werkskanals in Lockenhaus zusammengetan, um für die Wiederbelebung des Geinaubaches einzutreten. Zahlreiche Gespräche mit den Zuständigen der Gemeinde und des Landes gab es bereits. Nur: Wasser fließt noch immer keines.
Mitten im Natur- und Landschaftsschutzgebiet der Gemeinde Lockenhaus liegt der Geinaubach. Genauer gesagt das Bachbett, denn Wasser fließt hier schon lange keines mehr. Ein Umstand, der einige Anrainer dazu veranlasst hat, aktiv zu werden. Sie wollen den Bach sowie die alte Brettersäge revitalisieren und einen Rundwanderweg, der auf die historischen Besonderheiten des ehemaligen Gewässers hinweist, installieren. Für Wiltraud Tschida, die am Werkskanal wohnt, wäre die Belebung in Kombination mit einem Themenweg ein wichtiges Projekt. Schließlich habe es hier früher nicht nur eine herrschaftliche Ziegelei gegeben, sondern auch zahlreiche Mühlen. Auch eine eigene Eisenbahn, die Waldbahn, war bis zum Sommer 1956 in Betrieb. Die Anrainer könnten sich mit einem solchen Rundwanderweg entlang der alten Bahnstrecke eine touristische Attraktion für Besucher und Einheimische vorstellen. Die letzten Gespräche haben im Sommer 2017 stattgefunden. Schon im Frühjahr 2013 sammelten die engagierten Bürger 102 Unterschriften und überbrachten die Petition der Gemeinde. Dort waren die Signale auch durchwegs positiv, allerdings liegt das Problem anderswo.
Umweltschutz und Kosten
Damit der Bach wieder fließen kann, würde eine neue Wehr benötigt. Die Genehmigung für ein solches Vorhaben obliegt der Naturschutz- bzw. der Wasserbauabteilung des Landes. Abgesehen davon liegt das Problem aber schlicht in den hohen Kosten eines solchen Projekts, wie Bürgermeister Christian Vlasich erklärt. „Der gesamte Werkskanal ist rund zwei Kilometer lang. Wenn man die Wehr erneuern muss und einen Begleitweg installiert, den man für die Instandhaltung braucht, dann sprechen wir von mindestens 100.000 Euro. Da ist das Personal für die laufende Wartung noch nicht dabei“, so Vlasich. Und dabei ist das Thema Umweltschutz noch nicht angesprochen. „Der Großteil des Weges führt durch Wald- und Sumpflandschaft, ein Gebiet, das für den Naturschutz höchst interessant ist. Die notwendigen Genehmigungen zu bekommen ist höchst fraglich“, so der Bürgermeister, der bedauert, dass das Projekt in dieser Form wohl nicht umgesetzt werden kann.
Josef Kogl, Jürgen Moser, Wiltraud Tschida, Margarete Kogl, Gunther Weber, Anneliese Müller, Günter Müller und Wolfgang Wendl