Der kleinen Modesta wird ihr Schuhkarton überreicht. / Foto: David Vogt
Kindern Weihnachten schenken
Karoline Putz-Gager und Christian Gager unterstützen seit 10 Jahren die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Mittlerweile nehmen sie auch zum sechsten Mal als offizielle Abgabestelle mit Geschenken befüllte Schuhkartons entgegen. Das soziale Engagement des Deutschkreutzer Ehepaares ist aber nicht nur eine Bereicherung für die beschenkten Kinder in den Ostländern Europas.
Warum sich Karoline und Christian ausgerechnet die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ ausgesucht haben, hat zwei Gründe. „Weil es uns irrsinnig berührt und einem die Ganslhaut rennt, wenn man die Videos sieht, wie die Kinder die Geschenke bekommen“, beschreibt die 2-fache Mutter einen davon und erläutert den zweiten:
„Wir wollten mehr tun als bisher, uns mehr einsetzen. Und weil wir zwei gesunde Kinder haben und noch dazu in einem Land geboren sind, in dem es uns Gott sei Dank sozial gut geht – nicht jeder hat dieses Glück, wir könnten auch in Moldawien oder Rumänien geboren sein –, war für uns klar, dass wir Kindern helfen wollen.“
Seit der unkomplizierten Registrierung als offizielle Abgabestelle beginnen für Familie Gager immer Anfang Oktober die Vorbereitungen, um Schuhkartons – befüllt mit Spielsachen, Kleidung, Schulmaterialien, Hygieneartikeln und Süßigkeiten – fleißig zu sammeln. Das Austeilen von Handouts an Stammpackerl-Spender, Verlautbarungen in der Kirche Deutschkreutz, Beiträge und Fotos auf Facebook und eine Einschaltung in der Gemeindezeitung helfen ihnen dabei, bis zum Abgabe- und Versandtermin Mitte November um die 200 Geschenkkartons entgegenzunehmen. Zudem unterstützt Tochter Elina (11) ihre Eltern auch schon fleißig. Sie hat die Aktion heuer erneut ihrer Schulklasse vorgestellt.
Lernprozess Teilen
„Das Teilen, ich finde das Teilen so wichtig und es den Kindern näherzubringen“, ist Karoline Putz-Gager überzeugt. Heute ist es für ihre Kinder auch außerhalb der Familie und des Freundeskreises eine Selbstverständlichkeit, das war nicht immer so. „Also wenn ich denke, wie wir angefangen haben. Da konnten sie sich von nichts trennen. Wir hatten zum Beispiel jede Menge Stifte. Trotzdem konnten sie keinen hergeben“, erinnert sich die 43-Jährige zurück.
Heute ist es anders – ganz anders. Zumal schon eigene Kartons gemacht und die Geschenke dafür vom eigenen Taschengeld bezahlt werden. Außerdem haben sie ihrer Mama schon kundgetan: „Mama, wenn du die Abgabestelle nicht mehr machst, dann machen wir sie.“
Überfluss trifft Armut
Etwas ganz Besonderes ist für Familie Gager die Freude beim Packen der eigenen Geschenkschachteln, und als bereichernd empfinden sie die Gespräche mit den Leuten, die ihnen Packerl bringen. Wobei die Motivation der Packerlspender immer jene ist, helfen zu wollen, und das gute Gefühl, Freude und Hoffnung zu schenken und etwas vom eigenen Überfluss abzugeben. Aber auch die Wertschätzung für Spielsachen bei den eigenen Kindern zu wecken.
Mehr als ein Glücksmoment
Heuer werden die gesammelten Geschenke an Kinder in Georgien, Lettland, Litauen, Montenegro, Polen, der Republik Moldau, Rumänien, Serbien, der Slowakei und der Ukraine ausgeteilt. Zusätzlich zu den Päckchen bekommen die Kinder bei Interesse auch ein Heftchen „Das größte Geschenk“. Darin erfahren die Kinder und Familien, welche „Geschenke“ im christlichen Glauben stecken. Auch wird die Möglichkeit für einige Treffen, „Die größte Reise“ genannt, geboten, bei denen sie über den christlichen Glauben lernen und reden. Eine Auszeichnung und eine eigene Bibel ist der Abschluss dieser Treffen. „Mit Ihrer Päckchenspende für ‚Weihnachten im Schuhkarton‘ bewirken Sie weitaus mehr als einen Glücksmoment: Sie geben Kindern die Chance, die Weihnachtsbotschaft für sich zu entdecken und echte Liebe kennenzulernen“, so Bernd Gülker, geschäftsführender Vorstand von Geschenke der Hoffnung.